Auf dem Dachboden des Betriebsgebäudes findet der Besucher eine fast lückenlose Darbietung des Malerhandwerks seit 1880. Die Gründung des Malermuseums geht auf die private Initiative von Friedrich Leefers zurück: Der tatkräftige Malermeister hatte schon seit längerer Zeit ;die Idee zu einem Museum. Richtig ernst wurde es dann mit einem Aufruf in den örtlichen Tageszeitungen: Wer hat alte Malerwerkzeuge?
1992 – nach 49 Malerberufsjahren und 18jähriger Tätigkeit als Ortbürgermeister – fand er endlich Zeit, sich verstärkt persönlichen Interessen zuzuwenden. Seine Gedanken wurden damals vom Fremdenverkehrsamt der Stadt Rotenburg aufgegriffen. Das Info-Büro forderte alle Bürger/-innen auf, doch einmal nachzusehen, ob nicht irgendwo alte Werkzeuge, Tapeten oder ähnliche berufstypische Dinge in Werkstattregalen oder auf dem Dachboden verstauben. Die beiden ausgebauten Räume unter dem Dach des eigenen Betriebsgebäudes – ehemals als Lagerräume für Tapeten genutzt – stellte ihm dann sein Sohn Friedrich zur Verfügung, der den elterlichen Malerbetrieb mit 7 Mitarbeitern 1983 übernommen hat. Was in den Jahren Sammlertätigkeit zusammengetragen wurde, kann sich sehen lassen. Über 1000 Exponate sind bis jetzt zu sehen. Präsentiert wird eine nahezu lückenlose Darstellung des Malerhandwerks seit etwa 1880 bis in die heutige Zeit. Das breit- gefächerte Spektrum reicht von Musterwalzen bis hin zu Pigment-Reibsteinen und Farbmühlen. Fachliteratur – wir entdecken u.a. im Original die Wiener Schule von Ernst Oldenbruch -und Schriftstücke zur Geschäftskorrespondenz sowie Rechnungen geben lebendiges Zeugnis.
» Waren das noch Preise«, so Friedrich Leefers. »Da verlangte, sauber im Kassenbuch von 1916 festgehalten, Malermeister Mügge aus Altenau im Harz ganze 4,60 Mark für das Streichen der Haustür des Kunden Heinrich Eikemeyer.« Eine der sympathischen Kleinigkeiten, denen der Museumsbesucher beim Stöbern in der Malergeschichte begegnet.
Im Museums bekommt man einen beispielhaften Überblick über die Werkzeugpalette, mit denen Maler früher und zum Teil heute wieder arbeiten: Maserierwerkzeuge, Dachshaarvertreiber, Kämme und Schwämme, Vergolder- Werkzeuge, handgefertigte Modler bzw. Druckwalzen für die Tapetenherstellung.Die Abteilung »Geräte« darf freilich nicht zu kurz kommen. Alte Spritzgeräte werden hier ebenso gezeigt wie Karbid-Farbabbrenngeräte oder die ersten Schwingschleifer, die immerhin über 40 Jahre auf .dem Buckel« haben.Bei alldem ist die positive Verbundenheit zu spüren, die die Malergeschichte mit Liebe zum Detail in jedem Ausstellungsstück lebendig erscheinen lässt. Mit Begeisterung haben in den vergangenen Jahren nun schon Schulklassen, Handwerksinnungen und private Interessenten das Hobby des Seniors genutzt und das Malermuseum in Waffensen besucht. Es kommen ständig neue Exponate hinzu und Friedrich Leefers sen. freut sich über jeden Besucher seines Malermuseums.Übrigens: Der Besuch ist kostenlos! Aus gesundheitlichen Gründen ist jedoch eine orherige telefonische Terminabsprache wünschenswert.